Beiträge von Octavius

    Malprojekt Dünenlandschaft für Öl und Acryl


    Unser Malprojekt starten wir mit einer Dünenlandschaft der niederländischen Malers Jan Josephszoon van Goyen. Er lebte von 1596 1656 und war Teil einer spannenden Zeit des Umbruchs der Malerei.


    Die Maler des niederländischen Nordens erhielten durch den Wechsel zum Protestantismus und dem Krieg mit Spanien keine kirchlichen Aufträge mehr. Die Kirche war immerhin der Hauptauftraggeber und für viele daher eine sichere Lebensgrundlage. Da diese Einnahmequelle wegfiel, fingen sie an, für den freien Markt zu malen. Daraus entwickelten sich eine Vielzahl von Genres und eine große Spezialisierung. In van Goyens Zeit war Holland der wohl innovativste Ort für Maler. Stillleben, Landschaftsgemälde, Darstellungen des einfachen Volkes und vor allem das Weglassen von biblischen Themen und konfessionellen Überhöhungen gehen nicht zuletzt darauf zurück.


    Zu dieser Zeit waren noch Holztafeln als Malgrund sehr gefragt und wurden erst langsam von Leinwänden verdrängt. Zumeist wurde Eiche genommen, weil es gut verfügbar und sehr haltbar war.


    Die Holztafeln wurden nach dem Zuschneiden und Schleifen vorgeleimt. Leim wurden u.a. aus Fellresten und Häuten hergestellt.
    Bei Bilduntersuchungen von Gemälden aus dieser Zeit kann man zwar Protein identifizieren, jedoch dieses nicht eindeutig einem Tier zuordnen. Man weiß aber aus Schriften, dass von Ziegen bis hin zu Fischen alles zu Leim gemacht und verwendet wurde.
    Heute bekommt man noch Hasenleim, der aus Kaninchenfellresten gewonnen wird.


    Diese Vorleimung wurde mit Bimsstein geglättet und geschliffen. Anschließend wurde die Grundierung aufgetragen.
    Die Grundierung war oft nur ein-, manchmal auch zweiteilig und bestand aus einem Füllstoff, Farbpigmenten und Öl. Man könnte auch sagen, es war eine minderwertige Ölfarbe, die aufgetragen wurde.
    Als Füllstoff wurde Kreide verwendet. Aber auch günstige Erdfarben haben außer der Färbung ihren Zweck als Füllung. Die Grundierung enthielt zudem meist noch Bleiweiß.


    In aller Regel wurde auf einer farbigen Grundierung gemalt. Hier scheint es so, als wäre sie ockerfarben gewesen.


    Das Originalbild ist auf einer Eichenholztafel gemalt und misst 29x51 cm.


    Finde es immer sehr lehrreich, bei Kopien in Originalgröße zu malen. Hier kann man gut das Standartmaß 30x50 nehmen.


    Am Farben brauchen wir natürlich ein
    Weiß, Titan- oder besser Zinkweiß
    Kobaltblau oder/und Ultramarin für den Himmel
    Saft- oder Erdgrün
    Erdtöne (Umbra, Siena, Ocker)
    Van Dyckbraun und/oder (Elfen-) Beinschwarz


    Malmittel nimmt jeder sein erprobtes, das gilt auch für die Pinsel.


    Die detaillierteste Aufnahme fand ich auf dieser Seite:
    https://www.bildindex.de/docum…554423/?medium=gg3354_045



    Ansonsten verwende ich noch die Vorlagen hier:
    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Goyen_1629_Dunes.jpg
    https://commons.wikimedia.org/…oyen_duenenlandschaft.jpg



    Man sieht schön, auf jedem Bild ergibt sich durch mehr oder weniger Farbe eine andere Stimmung.
    Das Original befindet sich in den Staatlichen Museen zu Berlin. Kommt jemand von uns zufällig die Tage dort hin?


    Hier nochmal ein Bild vom Original (dieses Werk ist gemeinfrei, da seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist).


    So dann, ran ans Material besorgen, mitmalen darf jeder! Völlig egal ob blutiger Anfänger oder Erfahrener, ihr seid alle dabei herzlich willkommen und eingeladen. Ihr müsst euch nur in der Kunstburg anmelden und schon seid ihr dabei! ixciosdjfoisefoisd

    Hallo Ihr Lieben,


    vor ein paar Monaten haben einige von Euch schon bei dem Vanitasstillleben mitgemalt. Damals malten wir einen Hundeschädel auf einem Stein. Wir starteten mit einer Weißhöhung auf farbigem Grund und anschließenden Lasuren.
    Es kam vielfach der Wunsch auf, so etwas mal mit einem Gesicht zu versuchen.
    Um ein wenig bei der vorherigen Technik zu bleiben und diese noch etwas zu vertiefen, habe ich für uns ein schönes Projekt rausgesucht, mit dem wir ab den Weihnachtsfeiertagen beginnen können. Eigentlich male ich persönlich lieber alte, bärtige Männer aber hierfür probieren wir uns zur Abwechslung mal an Caravaggios wohl berühmtesten Frauenkopf, der Judith von Judith und Holofernes (1598-1599). Gute Vorlagen dazu findet ihr im Netz zuhauf.
    Dazu malen wir ihren Kopf, Dekolleté und ein wenig vom Ansatz vom Schulterkleid.
    Wir halten es vom Material wieder wie beim letzten Mal: Jeder nimmt, soweit es geht, das was man ohnehin hat.


    Meiner Meinung nach bietet es einige Vorteile, bei Kopien möglichst in Originalgröße zu malen und dabei das vor Augen zu haben, was der Künstler vor über 400 Jahren hatte.


    Hierfür brauchen wir einen Malgrund (Leinwand, Malplatte oder Holz) mit der ungefähren Größe 40x60.
    Wenn ihr nur den Kopf malen möchtet reicht dazu auch 30x30.
    Natürlich geht auch jedes andere Format und es muss auch nicht gleich Originalgröße sein.



    An Farben brauchen wir:


    Weiß (Titan- oder Zinkweiß)
    Schwarz (z.B. (Elfen-)Beinschwarz)
    Erdtöne (Umbra, Siena gebrannt oder Natur, Lichter Ocker)
    und ein Rot (z.B. Zinnoberrot).


    Malmittel und Pinsel nimmt jeder sein erprobtes Material. Für Öler ist es von Vorteil, ein schnell trocknendes Malmittel für Weiß zu nehmen. Meine Empfehlung weiterhin: Leinölfirnis. Damit trocknet die Farbe normalerweise über Nacht.


    Also wenn Ihr noch nicht wisst, was Ihr Euch selbst zu Weihnachten schenken wollt, vielleicht habt Ihr ja Lust hier mitzumachen und braucht noch Pinsel, Leinwand oder Farbe???


    Am Wochenende zeige ich den Vorbereitungsschritt, damit wir in gut anderthalb Wochen starten können.
    Zwischen den einzelnen Schritten liegen hier 1-2 Wochen Zeit, damit auch jeder hinterher kommt. Zudem gibts jetzt bei jedem Schritt kurze Zeitraffervideos zu sehen (habe diesmal dran gedacht, so muss ich das Bild nicht noch ein 2. Mal malen... ;)).


    Auch hier gilt: Es ist jeder herzlich eingeladen, dabei mitzumalen. Es ist kein Wettbewerb. Wir machen das, weil es Spaß macht und man dabei noch etwas über den Aufbau eines solchen Bildes lernt. Und unter Anleitung kommt man sicherer zum Ziel und bleibt nicht so leicht irgendwo hängen.
    Fragen könnt Ihr jederzeit und Tips und Tricks gibts natürlich auch.


    Freue mich auf Euch! ixciosdjfoisefoisd

    Sich eine Grundierung selbst anzumischen, ist eigentlich gar nicht so schwer wie man denkt und macht zudem eine Menge Spaß. Vielleicht sammeln sich hier ein paar Rezepte und Erfahrungen an.



    Die Grundierung selbst ist der eigentliche Grund, auf dem gemalt wird und besteht meist aus einem Gemisch aus Kalk oder Gips, Pigmenten, Leim und Flüssigkeit.
    Der Bildträger ist entweder ein starrer Grund z.B. aus Holz oder aber flexibel aus Leinen- bzw. Baumwoll- oder Jutestoff.
    Zwischen dem Bildträger und der Grundierung sitzt eine Art Isolations- oder Schutzschicht, meist bestehend aus tierischem Leim. Dieser schützt das Gewebe bzw. Holz vor einem Eindringen der Grundierung. Dieses würde auf lange Sicht zu Schäden führen, Gewebe und Holz wird spröde und anfällig für äußere Einflüsse. Außerdem würde zuviel Öl absorbiert werden.


    Um den Bildträger für die Grundierung vorzubereiten, braucht es also erstmal einen Leim. Dafür geeignet ist Hasenleim, den es als Graupen oder Pulver zu kaufen gibt.
    Um einen m² zu grundieren, setze ich 2 Gläser Leimwasser an. Dafür nimmt man 2 x 250ml kaltes Wasser und gibt ca. 5-7% Gewichtsteile Hasenleim dazu. Das sind dann je zwischen 15 20 Gramm pro Glas. Dieses sollte man am Vortag machen und über Nacht quellen lassen. Keinesfalls warmes Wasser nehmen, das ist nicht gut für die Quellung. Was zuerst noch gering wirkt, füllt nach dem Quellen annähernd das gesamte Volumen aus.
    Dieser aufgequollene Wasserleim wird anschließend im Wasserbad erwärmt und dabei umgerührt, bis es eine klumpenfreie Flüssigkeit geworden ist. Man sollte darauf achten, daß es nicht über 60 Grad erwärmt wird, da sonst die Klebekraft eingebüßt wird. Das Leimwasser daraufhin abkühlen lassen, am schnellsten gehts im Kühlschrank. In kaltem bis zimmerwarmen Zustand sollte es geliert sein und eine Konsistenz wie Wackelpudding aufweisen. Wenn das nicht der Fall ist, ist entweder der Leim nicht in Ordnung gewesen oder beim Erwärmen zu heiß geworden. So einen Ansatz sollte man dann verwerfen und lieber neu beginnen.
    Verschlossen im Kühlschrank hält sich das Leimwasser ein paar Tage.




    Hier mal ein Rezept für einen lebhaften, farbigen Marmorölgrund auf Holz:


    Das Rezept sowie weitere Tips und Tricks liegen in der Hexenküche zum Nachmachen bereit! Bis gleich! jshdushoaifaseoiuowe

    Schritt 1: Weißhöhung


    In diesem Schritt kommt Weiß zum Einsatz. Da ist es kein Nachteil, wenn man als Öler ein Malmittel hat oder alternativ einen Leinölfirnis zur Hand. Wenn man immer ein klein wenig den Pinsel damit befeuchtet, trocknen die Farben (vor allem Weiß) viel schneller.


    Zudem benutzen wie später Erdfarben. Diese haben von Natur aus tocknungsfördernde Anteile an Metallen. In Umbra sowie Siena ist Mangan enthalten, im Ocker ist es meist Eisenoxid, das die Trocknung beschleunigen.


    Wir teilen uns die Malerei in zwei grundsätzliche Teile auf: Form und Farbe


    Zuerst wenden wir uns der Form zu. Den Untergrund haben wir abgedunkelt, weil wir mit Weißhöhungen beginnen. Um es etwas besser zu sehen, habe ich die Vorlage in einen Sepiaton umgewandelt.



    Die einzige Farbe die wir jetzt verwenden ist Weiß!


    Das häufigste Weiß ist mittlerweile Titanweiß. Wer Zinkweiß besitzt kann auch gerne dieses benutzen. Zinkweiß ist bei weitem nicht so deckend wie Titanweiß so muss man eventuell öfter drübergehen. Dafür trocknet es eine wenig schneller und die Farben kommen auf Zinkweiß schöner raus. Beides sind übrigens kühle Weißtöne, das Titanweiß noch etwas mehr.


    Für die Weißhöhung habe ich einen älteren, kleinen Flachpinsel genommen, wo die Haare schon etwas abstehen (Iltishaar). Die Farbe nimmt man sehr trocken, nicht großartig verdünnen.
    Außerdem braucht man auch nur eine sehr geringe Menge.


    Man nimmt etwas Farbe mit dem Pinsel auf und streift diesen ab, so dass nur ganz wenig davon im Pinsel verbleibt. Die hellsten Stellen im Schädel kann man streichen bzw. in Strichen ziehen. Aber die Übergänge sowie die anderen beleuchteten Teile, bekommt man mit tupfen sehr realistisch hin. Hier geht man am besten sehr vorsichtig vor, bis man ein wenig das Gefühl dafür bekommt. Man kann die Stellen mehrfach überarbeiten, es muss nicht direkt perfekt sein. Auch kann es Sinn machen, das Bild mal über Nacht stehen zu lassen, bevor man es überarbeitet.



    Durch den verschieden starken Auftrag von Weiß können wir so die Form des Schädels herausarbeiten. Dunkle Stellen werden hier in diesem Schritt keine gemalt, sie werden freigelassen!




    Um die Textur des Steins zu imitieren, reicht tupfen allein nicht aus. Hierfür verdünnen wir zunächst die Farbe etwas (Acryler mit Wasser, Ölis mit Leinöl, Leinölfirnis oder ihrem Malmittel). Pinsel kann man hier verschiedene verwenden, habe mich für Chinaborste entschieden (als Rundpinsel). Die Bewegungen hier könnte man beschreiben mit Pinsel auf der Leinwand ausstreichen, bis er sauber ist und anschließend etwas drübertupfen/streichen.
    Dabei sollte man noch auf die Maserung im Stein achten. Diese verläuft von links oben nach rechts unten.
    Hierbei halte ich den Pinsel ganz hinten und flach, er liegt fast auf der Leinwand auf.




    Natürlich könnt ihr auch eure eigenen Techniken anwenden. Macht es so, wie Ihr am besten zurecht kommt.


    Auch hier gilt beim Nachmalen: Es muss nicht direkt perfekt sein. Laßt euch Zeit dafür und geht in Ruhe ran.
    Insgesamt machen wir die Weißhöhung stärker als bei einem reinen Sepiabild.



    Die Einleitung, bessere Bilder sowie die nächsten 3 Schritte liegen in der Kunstburg auf dem Übungsplatz bereit. Bis gleich! jdkhfuieszfhiuoefose