Altmeisterliche Maltechnik: Übungsbild Stillleben

    • Offizieller Beitrag

    Schritt 1: Weißhöhung


    In diesem Schritt kommt Weiß zum Einsatz. Da ist es kein Nachteil, wenn man als Öler ein Malmittel hat oder alternativ einen Leinölfirnis zur Hand. Wenn man immer ein klein wenig den Pinsel damit befeuchtet, trocknen die Farben (vor allem Weiß) viel schneller.


    Zudem benutzen wie später Erdfarben. Diese haben von Natur aus tocknungsfördernde Anteile an Metallen. In Umbra sowie Siena ist Mangan enthalten, im Ocker ist es meist Eisenoxid, das die Trocknung beschleunigen.


    Wir teilen uns die Malerei in zwei grundsätzliche Teile auf: Form und Farbe


    Zuerst wenden wir uns der Form zu. Den Untergrund haben wir abgedunkelt, weil wir mit Weißhöhungen beginnen. Um es etwas besser zu sehen, habe ich die Vorlage in einen Sepiaton umgewandelt.



    Die einzige Farbe die wir jetzt verwenden ist Weiß!


    Das häufigste Weiß ist mittlerweile Titanweiß. Wer Zinkweiß besitzt kann auch gerne dieses benutzen. Zinkweiß ist bei weitem nicht so deckend wie Titanweiß so muss man eventuell öfter drübergehen. Dafür trocknet es eine wenig schneller und die Farben kommen auf Zinkweiß schöner raus. Beides sind übrigens kühle Weißtöne, das Titanweiß noch etwas mehr.


    Für die Weißhöhung habe ich einen älteren, kleinen Flachpinsel genommen, wo die Haare schon etwas abstehen (Iltishaar). Die Farbe nimmt man sehr trocken, nicht großartig verdünnen.
    Außerdem braucht man auch nur eine sehr geringe Menge.


    Man nimmt etwas Farbe mit dem Pinsel auf und streift diesen ab, so dass nur ganz wenig davon im Pinsel verbleibt. Die hellsten Stellen im Schädel kann man streichen bzw. in Strichen ziehen. Aber die Übergänge sowie die anderen beleuchteten Teile, bekommt man mit tupfen sehr realistisch hin. Hier geht man am besten sehr vorsichtig vor, bis man ein wenig das Gefühl dafür bekommt. Man kann die Stellen mehrfach überarbeiten, es muss nicht direkt perfekt sein. Auch kann es Sinn machen, das Bild mal über Nacht stehen zu lassen, bevor man es überarbeitet.



    Durch den verschieden starken Auftrag von Weiß können wir so die Form des Schädels herausarbeiten. Dunkle Stellen werden hier in diesem Schritt keine gemalt, sie werden freigelassen!




    Um die Textur des Steins zu imitieren, reicht tupfen allein nicht aus. Hierfür verdünnen wir zunächst die Farbe etwas (Acryler mit Wasser, Ölis mit Leinöl, Leinölfirnis oder ihrem Malmittel). Pinsel kann man hier verschiedene verwenden, habe mich für Chinaborste entschieden (als Rundpinsel). Die Bewegungen hier könnte man beschreiben mit Pinsel auf der Leinwand ausstreichen, bis er sauber ist und anschließend etwas drübertupfen/streichen.
    Dabei sollte man noch auf die Maserung im Stein achten. Diese verläuft von links oben nach rechts unten.
    Hierbei halte ich den Pinsel ganz hinten und flach, er liegt fast auf der Leinwand auf.




    Natürlich könnt ihr auch eure eigenen Techniken anwenden. Macht es so, wie Ihr am besten zurecht kommt.


    Auch hier gilt beim Nachmalen: Es muss nicht direkt perfekt sein. Laßt euch Zeit dafür und geht in Ruhe ran.
    Insgesamt machen wir die Weißhöhung stärker als bei einem reinen Sepiabild.



    Die Einleitung, bessere Bilder sowie die nächsten 3 Schritte liegen in der Kunstburg auf dem Übungsplatz bereit. Bis gleich! jdkhfuieszfhiuoefose